Pressemitteilung -
16. Mai: Tag der ungewollt Kinderlosen / Osteopathie kann helfen
Manche Paare versuchen alles, um ein Kind zu bekommen. Oft ohne Erfolg. Für einen unerfüllten Kinderwunsch gibt es vielfältige Ursachen. In einigen Fällen handelt es sich dabei um funktionale Gründe, die eine Schwangerschaft verhindern. Prof. Marina Fuhrmann M.Sc. (USA), Vorsitzende des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V., erklärt, wann Osteopathie, die ganzheitliche Medizin, die nur mit den Händen ausgeführt wird, hilfreich sein kann.
Frage: Prof. Marina Fuhrmann, es klingt unglaublich, aber können Osteopathen tatsächlich dabei helfen, dass Frauen schwanger werden?
Prof. Fuhrmann: Ja. So können zum Beispiel das Aufhängungssystem und die Durchblutung der Gebärmutter, der Eierstöcke und Eileiter durch eine Funktionsstörung eingeschränkt sein. Häufig kann ein Osteopath durch die Behandlung der Muskulatur des Beckens, der Hüftgelenke, der Gelenke und der Wirbelsäule eventuelle Einschränkungen wie Steißbeinverletzungen oder Fixationen im Bauchraum oder im kleinen Becken auflösen.
Frage: Gibt es noch andere Gründe? Vielleicht bei Männern?
Prof. Fuhrmann: Die Spermien sind temperaturempfindlich und verlieren viel von ihrer Beweglichkeit, wenn es ihnen zu heiß wird. Ein Stau der Venen in diesem Bereich kann die Temperatur des Hoden erhöhen und damit die Fruchtbarkeit einschränken. Eine solche Abflussbehinderung, Leistenzerrungen oder auch Steißbeinverletzungen können verschiedene Strukturen durch erhöhte Spannung verursachen, wie zum Beispiel das Zwerchfell, der Mastdarm oder der Bereich des Nierenlagers.
Frage: Und auf der hormonellen Ebene?
Prof. Fuhrmann: Auch hier kann Osteopathie eingreifen. Da das Gewebe der Drüsenzellen (Epithelgewebe) nicht direkt selber durchblutet ist, sondern sich über Diffusion und Osmose vom angrenzenden Bindegewebe ernährt, ist die Situation dieses Bindegewebes von großer Bedeutung für die Funktion und das Gleichgewicht der Drüsen. Auf dieser Ebene kann eine osteopathische Behandlung ein besseres Zusammenspiel von beispielsweise der Hypophyse und den Keimdrüsen ermöglichen.
Frage: Wie vielen Paaren konnten Sie persönlich schon helfen?
Prof. Fuhrmann: Eine genaue Zahl kann ich nicht nennen, denn oft kommen Frauen wegen anderer Probleme in die Praxis, dabei erfährt man dann auch von unerfüllten Kinderwünschen. Oft haben diese Paare keine Vorstellung davon, dass auch in diesem Fall Osteopathie helfen kann. In solchen Fällen konnte ich bis heute sechs Paaren helfen, die zuvor keinen Erfolg mit einer künstlichen Befruchtung hatten.
Osteopathie als ganzheitliche Medizinform ist in aller Munde. Ziel von Osteopathen ist es, den Patienten als Ganzes zu betrachten und ausschließlich mit den Händen zu untersuchen und zu behandeln. Osteopathen untersuchen den Körper nach den Ursachen der Beschwerden. Grundlage hierfür ist eine genaue Kenntnis der menschlichen Anatomie und Physiologie. Dabei versteht sich die Osteopathie als eine die Schulmedizin sinnvoll ergänzende Form der Medizin, deren Wirkung auch die Stiftung Warentest kürzlich durch „verdeckte Tester“ als positiv beschrieb (http://www.test.de/Osteopathie-Hilfe-mit-sanftem-Druck-4505272-0/). VOD-Mitglied und Osteopath Luc Fieuw D.O. M.Sc. (USA) aus Belgien hat 2011 in einer Masterarbeit ein Studienprotokoll über „Osteopathic treatment of unexplained female Infertility“ geschrieben und hofft, dass darauf aufbauend Studien zu diesem Thema erfolgen.
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Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD)
e.V. wurde als Fachverband für Osteopathie 1994 in Wiesbaden gegründet und hat derzeit mehr als 3000 Mitglieder. Der VOD
verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele: Er fordert den eigenständigen Beruf
des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf,
informiert sachlich und neutral und betreibt Qualitätssicherung im Interesse
der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD qualifiziert osteopathisch
behandelnde Therapeuten.