Pressemitteilung -
Sparen mit Fingerspitzengefühl / Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V.: Kassen-Defizit ausgleichen
Das Milliardenloch im Haushalt der gesetzlichen Krankenkassen könnte mit Fingerspitzengefühl geschlossen werden. Denn Osteopathie kann die Kosten für Heil-, Hilfs- und Arzneimittel sowie die Ausgaben für Krankenhausaufenthalte um bis zu 50 Prozent senken – das hat eine Langzeiterhebung von 2012 bis 2014 ergeben. Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. appelliert an die Kassen, diesen Spareffekt zu erkennen und weitere Kosten-Nutzen-Analysen osteopathischer Behandlungen in Angriff zu nehmen.
Die gesetzlichen Krankenkassen haben das Jahr 2014 mit roten Zahlen abgeschlossen: Rund eine Milliarde Euro fehlten nach Angaben des GKV-Spitzenverbands unterm Strich. „In den nächsten Jahren erwarten wir wegen steigender Ausgaben, zum Beispiel für Ärzte, Kliniken und Medikamente, höhere Zusatzbeiträge für die Versicherten“, hatte GKV-Sprecher Florian Lanz verkündet. Diese Ausgaben könnten durchaus verringert werden, mahnt der Verband der Osteopathen Deutschland und macht auf eine Langzeiterhebung der BKK advita aufmerksam, die als erste gesetzliche Krankenkasse Ausgaben vor und nach Osteopathiebehandlungen verglichen und detaillierte Zahlen vorgelegt hat. Die Kasse mit rund 40 000 Versicherten hat die Kosten für 780 Patienten analysiert, die sich in der Zeit zwischen 2012 und 2014 osteopathisch behandeln ließen, deren Anträge auf Bezuschussung genehmigt und abgerechnet wurden. Verglichen wurden die Kosten für Heil-, Hilfs-, Arzneimittel und Krankenhaus für diese 780 Versicherten in den sechs Monaten vor und in den sechs Monaten nach den osteopathischen Behandlungen. Nach Angaben der Krankenkasse sanken alle Ausgaben zusammengenommen um gut 45 Prozent, also um fast die Hälfte. Rechnet man die Ausgaben der Kasse für Zuschüsse zu den Behandlungen dagegen, bleiben immer noch 20 Prozent Ersparnis. Besonders bemerkenswert: Bei weiteren 93 Versicherten entstanden im beschriebenen Zeitraum nach der Osteopathie keinerlei Kosten mehr.
Appell an Krankenkassen
„Diese Zahlen sind ein Beleg für die großartigen Potentiale der Osteopathie. Sie bestätigen die Erfahrungen unserer Mitglieder und Patienten“, freut sich Prof. Marina Fuhrmann M.Sc. (USA). Zudem widerlegen die Zahlen Kritiker, die gestiegene Ausgaben der Krankenkassen mit Zuschüssen für osteopathische Behandlungen in Zusammenhang bringen, so die VOD-Vorsitzende. Sie fordert auch andere Kassen auf, eine Kosten-Nutzen-Analyse zu starten, um bald eine breitere Vergleichsbasis zurate ziehen zu können. Zudem belege die Langzeitauswertung, dass die Kürzung von Zuschüssen für osteopathische Behandlungen völlig kontraproduktiv ist. „Die gegenteilige Herangehensweise und eine Erhöhung der Erstattungen wären der richtige und sparsamste Weg“, unterstreicht Prof. Marina Fuhrmann. „Die Mehrausgaben von knapp einer Milliarde Euro belaufen sich bei ca. 70 Millionen Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenkassen auf Mehrkosten von gerade einmal rund 14,30 Euro pro Versicherten und Jahr. Rechnet man die Einsparungen durch Osteopathie-Behandlungen – z.B. für nicht mehr nötige Operationen oder Arztbesuche – und die Einnahmen dagegen, lässt das die zunächst mächtige Zahl schrumpfen“, meint auch Prof. Karl-Ludwig Resch, Geschäftsführender Gesellschafter des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung aus Bad Elster. Mehr noch: „Wenn die Kassen sich bei der Wahl der geeignetsten Therapie nicht selbst unreflektiert Einschränkungen auferlegen, lassen sich teilweise erhebliche Wirtschaftlichkeitsreserven mobilisieren. Osteopathische Behandlungen können sich dabei nicht nur als kostenneutral erweisen, sondern durchaus unter dem Strich relevante Einspareffekte generieren – und zudem für Patienten schnellere und/oder bessere Therapieerfolge bedeuten“, so Prof. Resch.
Hintergrund: Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen dient. Die osteopathische Diagnose und Behandlung erfolgt ausschließlich mit den Händen. Der Patient wird in seiner Gesamtheit betrachtet. Die Zahl der Osteopathen in Deutschland steigt seit Jahren ständig, Praxen verzeichnen großen Zulauf und eine zunehmende Nachfrage nach der ganzheitlichen Medizin. Seit Inkrafttreten des Versorgungsstrukturgesetzes erstatten mehr als 100 gesetzliche Krankenkassen anteilig die Kosten für Osteopathie. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten fordert der VOD die Anerkennung und staatliche Regelung des Berufs des Osteopathen.
Weitere Informationen:
Verband der Osteopathen Deutschland e.V.
Untere Albrechtstraße 15
65185 Wiesbaden
Telefon: 0 611 / 5808975 - 0
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Der VOD wurde 1994 in Wiesbaden gegründet und hat inzwischen 3600 Mitglieder. Der älteste und mitgliederstärkste Berufsverband Deutschlands verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele: Die Etablierung des eigenständigen Berufs des Osteopathen auf qualitativ höchstem Niveau, sachliche und neutrale Aufklärung über Osteopathie und Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD hoch qualifizierte Osteopathen.