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Osteopathin Birgit Halsband (r.) begleitet Nationalspielerin Sara Däbritz (M.) mit Mannschaftsarzt Tobias Schmenn (l.) beim EM-Spiel gegen Dänemark. Foto: DFB
Osteopathin Birgit Halsband (r.) begleitet Nationalspielerin Sara Däbritz (M.) mit Mannschaftsarzt Tobias Schmenn (l.) beim EM-Spiel gegen Dänemark. Foto: DFB

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Osteopathin bei den deutschen Fußball-Vize-Europameisterinnen

Birgit Halsband ist Osteopathin bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Frauen. Das Mitglied des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. hat das Team bei der Europameisterschaft in England begleitet und medizinisch betreut.

VOD: Sie haben die Fußball-EM der Frauen in England live vor Ort als Osteopathin der deutschen Mannschaft miterlebt. Wie dürfen wir uns Ihren Alltag vorstellen?

Birgit Halsband: Ja, ich durfte diese wunderbare Mannschaft bei der EM in England begleiten.

Jeden Morgen haben wir Mediziner uns mit dem Trainerteam zusammengesetzt und über verschiedene Spielerinnen gesprochen. Es ging z.B. um die Absprache, wie eine angeschlagene Spielerin belastet wird oder wie die Behandlungsstrategie aussehen könnte. Anschließend bereiteten wir die Mannschaft auf das Training vor. Teilweise checkten wir nochmals die Statik oder es wurden kleinere örtliche Interventionen angebracht, damit die Spielerin ready fürs Training war.

Die Hauptbehandlungszeit lag dann allerdings gegen Nachmittag und Abend.

VOD: Worin bestanden Ihre Hauptaufgaben?

Birgit Halsband: Als Osteopathin habe ich die Aufgabe, komplexere Probleme bei den Spielerinnen zu behandeln. Die Mädels wissen mittlerweile, dass ich etwas abstrakter denke und bei persistierenden Beschwerden an Stellen arbeite, die für viele erst einmal nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun haben. Sie kommen dann und fragen, ob ich sie noch mal „so anders“ durchchecken kann.

VOD: Wie konnte Osteopathie (in Kombination mit anderen medizinischen Therapien) konkret helfen?

Birgit Halsband: Wir haben tatsächlich sehr große Erfolge in Kombination mit der Neuroathletik gehabt. Ich war dieser Methode gegenüber erst etwas skeptisch, aber die Möglichkeiten der Osteopathie werden optimal durch die aktive Arbeit der Neuroathletik ergänzt. Wir konnten alte Verletzungsmuster gemeinsam in sehr kurzer Zeit beheben und sogar Traumata im Gewebe auflösen. Das ist so genial, wenn man die Möglichkeit hat, mit anderen Fachschaften so eng und hoch kompetent zusammen zu arbeiten.

VOD: Wie haben Sie die Stimmung im Team und in den Stadien wahrgenommen?

Birgit Halsband: Wir hatten eine so unglaubliche Zeit innerhalb des Teams und natürlich auch während der Spiele in den Stadien, da die Engländer einfach sehr fußballbegeistert sind. Und in Wembley beim Finale als ein Teil der Mannschaft mit auf dem Rasen zu stehen und die Nationalhymne zu singen, ist einfach megacool – unbelievable.

VOD: Der 2. Platz, eine enorme mediale Aufmerksamkeit für den Frauenfußball und der Eindruck eines großen Zusammenhalts in der Mannschaft sind wunderbare Ergebnisse der EM. Sehen Sie das auch so?

Birgit Halsband: Ja, natürlich. Diese Mannschaft ist etwas Besonderes. Sie haben etwas entstehen lassen, was so unglaublich und unbeschreiblich ist. Ich bin immer noch tief berührt und so unglaublich stolz auf diese Mannschaft.

VOD: Was steht als nächstes an - für die Mannschaft und für Sie?

Birgit Halsband: Das Team geht den Weg, den sie jetzt eingeschlagen haben, weiter und muss noch ein paar Qualifikationsspiele machen. Im Prinzip ist aber nach der Europameisterschaft vor der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr. Und diese Mannschaft ist #hungriger!

VOD: Was wünschen Sie sich für die Zukunft des deutschen und internationalen Frauenfußballs?

Birgit Halsband: Dass die meisten Menschen den Fußball der Mädels und Frauen als das sehen, was er ist – nämlich Fußball. Fußball, den sie alle aus Leidenschaft spielen. In den alle unglaublich viel Aufwand, Schweiß, Mühen und Entbehrungen investieren, um diese enormen Leistungen zu bringen. Fußball, der einen mitreißt, begeistert und stolz macht. Dann finden sich auch mehr Unterstützer, im Kleinen und Großen. Und dieses Turnier in England hat all dies gezeigt. Ich wünsche mir, dass mehr Mädchen Fußball spielen und die Leidenschaft entwickeln, damit wir noch viele Jahre so tollen Sport sehen können.

VOD: Da können wir uns nur anschließen. Weiterhin viel Erfolg und vielen Dank für das Interview!

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Michaela Wehr

Michaela Wehr

Pressekontakt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 4915202147105

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